Produktionsbericht: Sat.1-Kochshow »The Taste«
Vom Kochwettbewerb »The Taste« strahlt Sat.1 in diesem Herbst bereits die vierte Staffel aus. film-tv-video.de hat die Dreharbeiten dieser aufwändigen und erfolgreichen TV-Produktion besucht und einen Blick auf die technischen Hintergründe geworfen.
Das Prinzip von »The Taste« kann man — stark verkürzt und vereinfacht — so beschreiben: Insgesamt 16 Profi- und Hobbyköche, die sich in einer Casting-Runde qualifizieren mussten, treten in verschiedenen Konstellationen in mehreren Wettbewerbsrunden gegeneinander an. Sie kochen unterschiedlichste Gerichte, die dann jeweils auf Probierlöffeln angerichtet werden. Dann wird — je nach Spielphase — von den Coaches oder von Gastjuroren entschieden, wer weiterkommt und wer ausscheidet. Der Gewinner des Wettbewerbs erhält in der aktuellen, vierten Staffel am Ende einen Geldpreis von 50.000 Euro.
Dieses Format wurde von Kinetic Content, einer Tochter der Red Arrow Entertainment Group aus den USA entwickelt. In Deutschland produziert Redseven Entertainment die Sendungen für Sat.1, Produzenten sind Jobst Benthues und Christiane Heinemann.
Frühere Staffeln erreichten in Deutschland Zuschauerquoten, die in der Spitze bis zu 12,5 Prozent (14- bis 49jährige) reichten. Außerdem bietet das Format ein Umfeld, in dem sich natürlich besonders Speisen, Getränke, Genussmittel und Küchengeräte optimal bewerben lassen. Quote und Werbeumfeld passen also — und so entschied sich Sat.1, im Herbst 2016 eine vierte Staffel ins Rennen zu schicken.
Die bisher erfolgreichste Folge dieser vierten Staffel erreichte in der Zielgruppe der 14- bis 49jährigen 9,5 Prozent Marktanteil — aber das Finale steht ja noch aus: Es läuft am Mittwoch, 23.11.2016 auf Sat.1.
Neue Staffel, neues Setting
Das Grundprinzip der Sendung wurde bei der vierten Staffel beibehalten und auch die Moderatorin Christine Henning ist wieder mit von der Partie. Die Jury, die auch früher stets mit bekannten Namen aus der TV-Kochszene besetzt war, besteht in diesem Jahr aus Alexander Hermann, Cornelia Poletto, Frank Rosin und Roland Trettl.
Die Folgen aller Staffeln wurden — wie praktisch alle Kochshows — komplett vorproduziert. Das ist in Anbetracht der aufwändigen Produktion insgesamt und der sehr hochwertigen visuellen Präsentation der Speisen, die bei »The Taste« eine große Rolle spielen, bei realistischer Sichtweise auch gar nicht anders machbar.
Produktion, Postproduktion und Ausstrahlung sind also voneinander entkoppelt. Dennoch wird bei der Produktion in sehr vielen Bereichen auch prinzipiell live-fähige Technik eingesetzt (näheres dazu im weiteren Verlauf des Artikels).
Eine der größten Veränderungen von der dritten zur vierten Staffel bestand auf der Produktionsseite darin, dass der Produktionsort verlegt wurde: Statt wie bisher bei MMC in Köln, wurde dieses mal in München produziert, genau gesagt in den Bavaria-Studios in Geiselgasteig — mit einer mobilen Regie von TV Skyline.
Die reine Produktionszeit (ohne Auf- und Abbau) betrug insgesamt rund drei Wochen, pro Folge waren rund 1,5 heiße Studiotage und zusätzliche Probentage angesetzt.
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